Wenn Sie nach einiger Zeit wieder einmal von Ihrem aktuellen Parfum „die Nase voll“ haben, kann ein neuer Duft sicherlich nicht schaden. Schnell noch einen interessanten Tipp von der besten Freundin geben lassen oder sich an die letzte Produktprobe aus der Zeitschrift erinnern und auf geht’s in die nächste Parfümerie. Hier stöbern sie schließlich in den Regalen und testet viele verschiedene Produkte, um so seinen neuen Duft zu finden.
Haben Sie endlich einen Duft gefunden, der es am Ende auch sein soll, gehen Sie schnell zur Kasse und direkt nach Hause, um den neuen Duft gleich aufzutragen und ihn Ihrem Liebsten oder der besten Freundin vorzutragen. Doch genau in diesem Moment kommt die große Enttäuschung. Das Parfum riecht nämlich plötzlich ganz anders, als noch kurz zuvor in der Parfümerie! Doch wie kann das sein?
Viele Düfte stören die Nase
Wenn man ein neues Parfum gekauft hat, welches in der Parfümerie noch vorzüglich gerochen hat, kommt es nicht selten vor, dass es zu Hause plötzlich ganz anders riecht. Häufig denken viele Menschen dann, sie hätten vielleicht zu wenig Parfum aufgelegt und sprühen noch mal nach. Hilft dies nicht, gibt man die Schuld den Mitarbeitern der Parfümerie, die einen schlecht beraten haben. Doch die wirkliche Schuld trifft weder die Intensität des Parfums noch den Berater. Vielmehr hat uns unsere Nase einen Streich gespielt. Denn durch die unzähligen Parfums, die während einer solchen Duft-Session zusammenkommen können, kann es einem schon einmal die Nase „vernebeln“. So kann es bereits nach wenigen Parfums vorkommen, dass man die Kopfnote der nachfolgenden Düfte nicht mehr klar bestimmen kann.
Jeder Duft, ganz gleich ob es sich um einen Männer- oder einen Damenduft handelt, besteht aus drei Komponenten, nämlich der Kopfnote, der Herznote und der Basisnote. Während des Einkaufs in der Parfümerie nimmt man in der Regel lediglich die Kopfnote wahr. Erst nach kurzer Zeit, wenn sich diese verflüchtigt hat, kommen die Herznote sowie die Basisnote richtig zur Geltung.
Oftmals wird während dem Ausprobieren verschiedener Parfums schlichtweg vergessen, dass ein Parfum ähnlich ist, wie ein guter Wein: es muss atmen! Handeln Sie daher nicht zu voreilig, denn ein Duft muss sich erst vollständig entfalten können. Auch Temperaturunterschiede und die Luftfeuchtigkeit können sich enorm auf einen Duft auswirken. So kann es beispielsweise bereits hilfreich sein, wenn Sie nicht mehrere Parfums gleich nacheinander testet, sondern sich erst einmal einen Duft heraus ziehen und diesen auf einen Teststreifen auftragen. Verlassen Sie mit diesem die Parfümerie, nur um nach einiger Zeit an der frischen Luft erneut daran zu riechen. Denn erst jetzt kommt der Duft auch richtig zur Geltung. An einem neuen Parfum möchten Sie sich für lange Zeit erfreuen können, planen sie deshalb für die Auswahl viel Zeit ein.
Riechen Parfums bei jedem anders?
Ein Parfum ist sehr kompliziert. Was eben noch bei einer anderen Person wirklich vorzüglich gerochen hat, kann im nächsten Moment auf der eigenen Haut schon ganz anders riechen, ja mitunter sogar wirklich unangenehm sein. Schuld daran ist die Einzigartigkeit der Haut eines jeden Menschen. Denn der Zustand der Haut ist maßgeblich entscheidend, wie ein Parfum riecht und vor allem wie lange der Duft anhält.
Auf fettiger Haut hält der Duft eines Parfums zwar länger an als auf trockener Haut, doch wird die Duftnote eines Parfums durch das Körperfett mitunter enorm verändert. Zudem kommen aber auch die Lebensgewohnheiten einer jeden Person hinzu, welche maßgebliche Auswirkungen auf den Duft haben können. So kann etwa Schweiß oder Zigarettenkonsum, aber auch der Konsum von Zwiebeln oder Knoblauch dafür verantwortlich sein, dass sich ein Duft nicht voll entfalten und sich unter Umständen sogar verändern kann. Einige Medikamente können sich leider ebenfalls negativ auf einen Duft auswirken.
Auch der ph-Wert der Haut kann Auswirkungen auf den Charakter eines Duftes haben. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass sich ein Duft voll entfalten kann, der sollte auf eine allzu fettige, scharfe und geruchsintensive Ernährung verzichten und etwa auf geruchsneutrale Duschgels und Bodylotions zurückgreifen, denn auch Pflegeprodukte können unter Umständen einen eigenen Duft enthalten, der den des Parfums verändern oder sogar überlagern könnte.
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