Kosmetika bestehen aus den unterschiedlichsten Inhaltsstoffen, die neben pflegenden Eigenschaften auch den Anwendungskomfort und die Haltbarkeit der Produkte erhöht. Einer dieser Inhaltsstoffe ist die Substanz Paraben. Jedoch gibt es „das“ Paraben nicht – es ist vielmehr ein Oberbegriff für eine bestimmte Gruppe von ähnlichen Wirkstoffen. Doch was genau sind Parabene in Kosmetikmitteln?
Wirkungsvolle Konservierungsmittel
Bei den Parabenen handelt es sich um eine säureähnliche Substanz, die in vielen unterschiedlichen Verbindungen vorkommen kann. Dabei wird Ethyl- und Methylparaben in Kosmetikartikeln am häufigsten verwendet. Parabene dienen als Konservierungsstoffe mit vielen positiven Eigenschaften, zum Beispiel wirken sie gegen ein breites Spektrum an Pilzen und Bakterien. Der Inhaltsstoff wird von den meisten Menschen zudem sehr gut vertragen, andere Konservierungsstoffe lösen im Gegensatz dazu häufig Allergien aus.
Durch seine guten Eigenschaften werden Parabene bereits seit vielen Jahrzehnten in Kosmetika eingesetzt. Sie halten Cremes, Deos und andere Körperpflegeprodukte frei von Krankheiterregern und Schimmelpilzen, und das bei einer sehr guten Verträglichkeit. Allergische Reaktionen auf Parabene sind sehr selten.
Sind Parabene schädlich?
Seit einigen Jahren stehen Parabene in der Kritik, da sie Krebs auslösen und eine hormonähnliche Wirkung haben sollen. Grundlage ist eine Studie, wonach Parabene gehäuft in Krebsgewebe gefunden worden sind. Allerdings hatte diese Studie einige Schwächen, so dass viele Wissenschaftler sie kritisch sehen. Zum Beispiel wurde die Parabenkonzentration im gesunden Körpergewebe nicht untersucht. Auch ist nicht nachweisbar, dass das Konservierungsmittel tatsächlich die Ursache der Erkrankung ist, oder lediglich mit ihr korreliert. Es gilt daher als nicht wahrscheinlich, dass Parabene an der Entstehung von Krebs beteiligt sind.
Die hormonaktive Wirkung ist jedoch nachgewiesen, Parabene können im Körper ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen wirken. Auch dies wird vielfach kritisch gesehen. Fest steht, dass die östrogene Potenz des Parabens um ein vielfaches geringer ist als diejenige von natürlichem Östrogen im Körper. Das bedeutet, dass Sie sich mit sehr, sehr viel Körperlotion eincremen müssten, um einen Einfluss auf Ihren Hormonhaushalt zu nehmen. Außerdem ist eine hormonaktive Wirkung nicht gleich schädlich.
Parabene: Segen oder Fluch?
Insgesamt sind Parabene wesentlich besser als ihr Ruf. Eine eindeutig negative Wirkung konnte bislang in keiner Studie nachgewiesen werden, daher können Sie Kosmetika mit Parabenen auch weiterhin bedenkenlos verwenden.
Wenn Sie dennoch auf Parabene verzichten möchten, ist es wichtig zu bedenken, dass die Kosmetikprodukte dennoch konserviert werden müssen. Das ist wichtig, da die meisten Menschen Pflegemittel nicht mit einem hygienischen Spatel, sondern mit den Fingern entnehmen. Auch Deodorants kommen beim Roller oder Stick immer wieder in Kontakt mit der Haut, so dass eine Konservierung nötig ist. Die alternativ eingesetzten Inhaltsstoffe haben häufig eine stärkere allergene Wirkung, testen Sie daher aufmerksam die Verträglichkeit der Pflegeprodukte, wenn Sie auf Parabene verzichten.
Die meisten Parabene erkennen Sie in Kosmetikmitteln an der entsprechenden Endung „-paraben“. Einige Stoffe sind jedoch nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar, zum Beispiel:
- PHB
- Propagin
- Hydroxybenzoat
- Oxybezoat
- Parahydroxybenzoat
- Metagin
In Lebensmitteln und Tabakwaren werden Parabene durch die E-Nummern 214-219 kenntlich gemacht. Durch die INCI-Listen und entsprechende Kennzeichnungen in Zutatenlisten können Sie daher Parabene einfach vermeiden, wenn Sie dies wünschen, auch wenn es nicht notwendig ist.
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