Was ist eigentlich ein Deo-Kristall?

Schon seit vielen Jahren findet man im Handel neben dem gewöhnlichen Deo-Spray oder Deo-Stick auch noch eine alternative Lösung, nämlich den Deo-Kristall. Bei einem Deo-Kristall handelt es sich um einen Mineralstein, der aus einem kristallisierten Aluminium-Kalium-Sulfat besteht. Er ist auch unter dem Begriff Alaunkristall oder Alaunstein bekannt. Alaun kommt zwar auch in der freien Natur vor, wo sie als transparenter Stein wachsen. Allerdings ist natürlicher Alaun selten, deshalb werden Deo-Kristalle heute meist industriell hergestellt und anschließend in handliche Formen geschnitten.

Ist ein Deo-Kristall ein reines Naturprodukt?

Nicht selten werden Deo-Kristalle als Naturprodukt angepriesen, auch wenn dies so gar nicht unbedingt korrekt ist. Oftmals findet man im Handel unregelmäßig geformte Deo-Kristalle, die ein natürliches Produkt suggerieren sollen. Allerdings kann man sich nie absolut sicher sein, ob es sich tatsächlich um das deutlich hochwertigere, natürliche Alaun handelt oder um das industriell produzierte. Auch hat sich inzwischen der Mythos verbreitet, dass Deo-Kristalle aluminiumfrei wären. Tatsächlich ist es jedoch so, dass Alaun, also Deo-Kristalle, zu 70 bis 100 Prozent aus Aluminium und Kalium bestehen, deshalb also sehr wohl Aluminium enthalten – sogar in einer recht hohen Konzentration. Häufig werben die Anbieter daher damit, dass ihr Deo-Kristall durch natürliche Mineralsalze wirken würde. Bei diesen natürlichen Mineralsalzen handelt es jedoch um Aluminium-Kalium-Sulfat.

Wie wirken Deo-Kristalle?

Aluminium-Kalium-Sulfat wirkt genau gleich wie Aluminium-Chlorid. Es verhindert die Transpiration, indem das hygroskopisch wirkende Mineralsalz Eiweiße verklumpen lässt, wodurch schließlich die Schweißdrüsen verstopft werden. Außerdem zieht sich die Haut durch die Verwendung von Aluminium¬-Kalium-Sulfat zusammen, so dass die Schweißporen verengt werden und schließlich nahezu kein Schweiß mehr austreten kann. Ganz anders als Aluminiumchlorid hat Alaun jedoch eine antibakterielle Wirkung, wodurch es sogar Schweißgeruch, der insbesondere durch Keime entsteht, verhindern kann.

Wie wird ein Deo-Kristall angewendet?

Alleine die Tatsache, dass es sich bei Deo-Kristallen meist um einen harten, festen Stein handelt, lässt viele Menschen grübeln, wie ein solches Deodorant nun überhaupt angewendet werden soll. Schließlich kennt man Deos doch eigentlich nur als relativ weichen Stick oder als Spray, die sich leicht anwenden lassen. Doch wie soll nun ein hartes Objekt dafür sorgen, dass man nicht mehr schwitzt?

  1. Waschen Sie die betroffene Stelle vor der Anwendung des Deo-Kristalls gründlich – dies wird zumeist unter den Armen der Fall sein.

  2. Anschließend müssen die Achseln gut abgetrocknet werden.

  3. Nun müssen Sie den Deo-Kristall mit ein wenig mit Wasser anfeuchten.

  4. Danach können Sie den Kristall wie einen herkömmlichen Deo-Stick über die Haut der Achselhöhlen streichen.

Der Deo-Kristall kann aber nicht nur unter den Achseln angewendet werden, sondern grundlegend überall dort, wo Sie viel schwitzen, wie zum Beispiel unter der Brust oder am Rücken. An den Händen, im Gesicht oder in der unmittelbaren Nähe oder sogar direkt auf den Schleimhäuten darf der Deo-Kristall hingegen auf keinen Fall angewendet werden. Der Intimbereich beispielsweise ist absolut tabu. Auch eine Anwendung auf verletzter Haut, etwa bei einer Schnitt- oder Schürfwunde, sollte vermieden werden.

Vor- und Nachteile von Kristall-Deos

Bereits weiter oben haben wir einige Vor- und Nachteile eines Deo-Kristalls angesprochen. Ein weiterer Vorzug ist seine recht gute Wirksamkeit gegen Schweißbildung und Schweißgeruch. Allerdings gibt es leider doch umso mehr Nachteile.

So besteht ein Deo-Kristall, wie bereits weiter oben erwähnt, zu 70 bis 100 Prozent aus Aluminium-Kalium-Sulfat. Damit ist der Gehalt an Aluminium deutlich höher als bei herkömmlichen Antitranspiranten, die gerade einmal etwa 5 bis 30 Prozent Aluminiumchlorid enthalten.

Die meisten Deo-Kristalle sind keineswegs natürlichen Ursprungs, sondern werden industriell hergestellt. Bei der Produktion entstehen chemische Abfallprodukte, wie etwa Kieselsäure. Außerdem ist die Herstellung sehr aufwendig und auch ökologisch betrachtet nicht gerade ein Vorzeigemodell. Da europäisches Bauxit zu teuer ist, greift man lieber auf Bauxitvorkommen in Australien, Brasilien, China und einigen anderen Ländern, was schließlich in einer unkontrollierten Umweltzerstörung endet.

Alaun ist zwar wasserlöslich, jedoch ist die Menge der abgegebenen Wirkstoffe von der Temperatur abhängig. In kaltem Wasser löst er sich nur schlecht löst, bei Wärme steigt jedoch die Löslichkeit. Daher kommt es bei der Anwendung von Deo-Kristallen hin und wieder zu Hautreizungen oder sogar zu leichten Verätzungen. Häufig ist eine heiße Dusche unmittelbar vor der Anwendung des Deo-Kristalls schuld an einer Überdosierung.

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