Produkte aus ökologischer Erzeugung erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Relativ neu in dieser Sparte sind die Bio-Parfums. Sie versprechen Verzicht auf Schadstoffe, Weichmacher und andere schädliche Chemikalien – Gesundheit pur im Duftflakon. Doch was hat es damit wirklich auf sich?
Das macht Bio-Parfums aus
Ökologisch hergestellte Düfte verzichten bewusst auf problematische Stoffe und andere Chemikalien. Das können etwa Parabene oder Mineralöl-Verbindungen sein. Bio-Parfum besteht somit zum größten Teil aus Wasser, Alkohol und natürlichen ätherischen Ölen sowie synthetischen Duftstoffen.
Achten Sie unbedingt auf die Bio-Zertifizierung des Parfüms. Ein „natürlicher“ Duft bedeutet noch nicht, dass die Rohstoffe tatsächlich aus ökologischer Herstellung stammen. Sie können sich also nur sicher sein, wenn das Bio-Parfum entsprechend zertifiziert ist. Die wichtigsten Siegel sind:
- BDIH (Kontrollierte Naturkosmetik)
- EcoCert
- NaTrue
- NCCO (Certified Natural Cosmetics)
- Demeter
- frei Bio
Je nach Qualitätsanspruch und Zertifizierung können bis zu 100 % der verwendeten natürlichen Rohstoffe aus ökologischen Anbau stammen. Zumeist ist es ein Bio-Anteil von 80-95 %. Die Rohstoffe stammen zumeist aus ökologischem Plantagenanbau oder Wildsammlungen.
Auch Bio-Parfum enthält meist synthetische Duftstoffe. Diese Substanzen werden im Labor erzeugt, es werden somit keine Schadstoffe bei der Aufzucht der Rohstoffpflanzen benötigt – sie gelten als ökologisch. Die meisten Bio-Naturkosmetik-Hersteller verzichten jedoch bewusst auf synthetische Inhaltsstoffe, die als problematisch gelten, etwa polyzyklische Moschusverbindungen und Konservierungsstoffe.
Viele Hersteller von Bio-Parfum verzichten jedoch auch auf synthetische Ingredienzien. Wenn Sie Wert auf ein rein natürliches Produkt legen, lohnt es sich also auf das Siegel zu achten – BDIH und EcoCert schließen die Verwendung von synthetischen Inhaltsstoffen aus.
Übrigens heißt Bio nicht „vegan“. Die meisten Naturkosmetik-Hersteller sprechen sich zwar gegen Tierversuche aus, jedoch kann das Parfum dennoch Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs enthalten, etwa Lanolin. Naturkosmetik in veganer Qualität wird daher zumeist extra ausgewiesen, etwa durch die bekannte Veganblume der Vegan Society.
Allergiepotential auch bei Bio-Parfum
Hersteller von ökologischen Produkten werben oft mit der gesundheitlichen Unbedenklichkeit ihrer Produkte. Der Verzicht auf synthetische Verbindungen und chemische Hilfsstoffe soll Naturkosmetik zu einem harmlosen Pflegestoff machen, der weitaus weniger Irritationen auslöst als konventionelle Produkte.
Das ist jedoch nur teilweise richtig. Natürliche ätherische Öle können tatsächlich genauso Hautreizungen und Allergien auslösen wie ihre synthetischen Pendants. Wenn reine Substanzen aus der Natur keine Beschwerden auslösen würden, gäbe es zum Beispiel keine Pollenallergie, umgangssprachlich auch Heuschnupfen genannt.
Bekannt für ihr allergenes Potential sind etwa Duftöle aus
- Eukalyptus
- Pfefferminze
- Zimt
- Bergamotte
- Teebaum
- Kiefer
- Orange
Wenn Sie empfindlich sind, etwa schnell Atembeschwerden, Kopfschmerzen oder Hautirritationen bekommen, empfiehlt es sich, diese ätherischen Öle vor dem Kauf eines teuren Bio-Parfums zu testen.
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