Das Schwitzen ist ein natürlicher Prozess, um die Körpertemperatur zu regulieren und auf ungefähr 37 Grad zu halten. Vor allem im Sommer und bei körperlicher Anstrengung geraten wir ins Schwitzen. Aber auch bei Stress können plötzlich dunkle Flecken auf dem Hemd oder T-Shirt sichtbar werden. Frischer Schweiß ist geruchlos, erst, wenn Bakterien auf der Haut beginnen diesen zu zersetzen, tritt der typische Schweißgeruch auf. Lesen Sie hier, welche Tipps und Tricks gegen das Schwitzen helfen und wie Sie unangenehme Gerüche verhindern können.
Warum schwitzt man so stark?
Auch ohne körperliche Anstrengung schwitzen Sie täglich zwischen ein bis zwei Liter Wasser aus. Im Sommer oder beim Sport kann die Menge auch auf bis zu zwei Liter in der Stunde ansteigen. Fließt der Schweiß auch ohne Anstrengung und bei niedrigen Temperaturen in Strömen, kann eine krankhafte Überfunktion der Schweißdrüsen (Hyperhidrose) die Ursache sein.
Bei einer Hyperhidrose produzieren die ungefähr drei Millionen Schweißdrüsen der Haut deutlich mehr Schweiß als üblich. Für die betroffenen Menschen stellt das übermäßige Schwitzen oft eine große psychische Belastung dar. Durch das feuchte Hautmilieu siedeln sich Viren, Bakterien und Pilze auf der Hautoberfläche an, welche die natürliche Barriere der Haut zerstören. Als Begleiterkrankung entstehen daher oftmals Entzündungen oder Allergien.
Was für Deos helfen?
Im Drogeriemarkt finden Sie eine große Auswahl an Deodorants, die alle gegen das Schwitzen und den damit verbundenen Schweißgeruch helfen sollen. Damit Sie das Richtige finden, ist es wichtig zu wissen, wie die verschiedenen Deos wirken.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Deodorants und Antitranspiranten. Herkömmliche Deo-Roller oder -Sprays enthalten je nach Produkt entweder Alkohol oder Parfüm. Bei alkoholhaltigen Deodorants werden die Bakterien auf der Haut abgetötet, damit sich kein Schweißgeruch bilden kann. Parfümierte Sprays und Roll-ons hingegen sollen lediglich unangenehme Gerüche überdecken. Häufig werden Alkohol und Duftstoffe kombiniert, um eine besonders gute Wirkung zu erzielen. Bei empfindlichen Hauttypen können alkohol- und parfümhaltige Deodorants zu Hautreizungen und Juckreiz führen.
Wesentlich effektiver bei starkem Schwitzen erweisen sich Antitranspirante. Diese enthalten Aluminiumsalze, welche die Schweißdrüsen verengen und so die Schweißproduktion reduzieren. Für eine optimale Wirkung können Sie die Antitranspirante am besten am Abend auftragen. In der Nacht ruht der Körper und die Aluminiumsalze werden durch den Schweißfluss nicht direkt von der Haut gewaschen. Morgens können Sie dann zusätzlich ein parfümiertes Deodorant für ein frisches Gefühl unter den Achseln verwenden.
Welche anderen Strategien gibt es?
Nicht nur mit dem passenden Deodorant kannst Du dem Achselschweiß den Kampf ansagen, auch Lebensgewohnheiten, Bekleidung und Ernährung können übermäßiges Schwitzen mildern.
Bereits am Morgen begehen viele Menschen den ersten Fehler und duschen zu heiß. Durch die Temperatur wird die Schweißproduktion angekurbelt und der Schweiß fließt danach umso mehr. Schon ein paar Grad weniger reichen aus, um Sie nicht mehr ins Schwitzen zu bringen.
Enge und luftundurchlässige Kleidung kann den Schweißgeruch verstärken. Grund dafür: Die Haut kann nicht abtrocknen und es bilden sich Bakterien. Abhilfe schafft hier atmungsaktive Bekleidung aus Baumwolle oder Leinen. Auch spezielle Funktionskleidung kann die Geruchsbildung reduzieren.
Unterstützend wirken auch Heilkräuter, welche die Schweißdrüsen auf natürlichem Wege verengen. Dazu gehört zum Beispiel Salbei, dessen ätherischen Öle die Schweißproduktion reduzieren. Anwenden können Sie den Salbei entweder innerlich in Form von Tee oder Tabletten oder äußerlich, wenn Sie darin baden.
Vermeiden sollten Sie zudem alle schweißtreibenden Lebensmittel. Vor allem heißer Kaffee und scharf gewürzte Speisen können den Schweiß regelrecht fließen lassen. Auch schwere Kost und Alkohol bewirken eine verstärkte Schweißabsonderung. Empfehlenswert hingegen sind leichte Gerichte und viel frisches Obst und Gemüse.
Ab wann ist medizinische Hilfe notwendig?
Wenn alle Tipps und Tricks nicht helfen und Sie seelisch unter dem Schwitzen leiden, dann ist ein Arztbesuch unumgänglich. Je nach Ausprägung können entweder Tabletten gegen das Schwitzen oder eine vollständige Absaugung der Schweißdrüsen Abhilfe schaffen. Bei einer Absaugung werden die Schweißdrüsen unter den Achseln ambulant entfernt und der Schweißfluss hört sofort auf. Das Ergebnis ist von Dauer, da sich die Schweißdrüsen nach der Entfernung nicht erneut bilden können. Die Kosten für diesen Eingriff werden nur in Ausnahmefällen von der Krankenkasse übernommen.
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