Die tägliche Haarwäsche ist bei fettigem Haar schon fast ein Pflichtprogramm. Nach dem Waschen erstrahlt das Haar in gesundem Glanz und hat wieder ein tolles Volumen. Aber schon einige Stunden danach macht die Frisur wieder schlapp, die Haare sehen strähnig und platt aus und der Ansatz ist wieder fettig. Für die Betroffenen kann dies unter Umständen sehr belastend sein, denn fettiges Haar wird häufig mit mangelnder Körperpflege und einem ungepflegten Äußeren gleichgesetzt. Das ist jedoch nicht der Fall. Im Gegenteil, denn um das Problem in den Griff zu bekommen, wird das Haar sogar umso häufiger gewaschen. Leider jedoch mit mäßigem Erfolg. Für alle, die an ihren Haar verzweifeln, gibt es eine gute Nachricht: Mit der richtigen Pflege wirkt auch fettiges Haar nicht mehr strähnig und ungepflegt.
Ursachen für fettiges Haar
Der Ausdruck „fettiges Haar“ ist irreführend, denn nicht das Haar, sondern vielmehr die Kopfhaut ist für das Problem verantwortlich. Verursacht wird fettiges Haar durch eine übermäßige Talgproduktion in der Kopfhaut. Die Talgdrüsen werden benötigt, um die Haut und die Haare vor dem Austrocknen zu schützen und geschmeidig zu halten. Bei fettigem Haar produzieren die Talgdrüsen zu viel Talg und die Haare wirken dadurch strähnig und hängen kraftlos herunter.
Die Ursachen für die übermäßige Talgproduktion sind vielfältig. In der Pubertät ist die Überproduktion meist hormonell bedingt. Auch im Erwachsenenalter können Hormonschwankungen dafür verantwortlich sein. Ebenfalls eine Rolle spielen die Ernährung und die Lebensweise. Des Weiteren kann das häufige Tragen einer Mütze die übermäßige Produktion von Talg begünstigen. Wenn Du unter fettigem Haar leidest, dann kann es durchaus hilfreich sein, wenn Du der Ursache auf den Grund gehst, um zu erfahren, weshalb die Talgdrüsen übermäßig aktiv sind. So kannst Du das Übel an der Wurzel packen und dort ansetzen, wo das Problem entsteht.
Diese Probleme bringt fettiges Haar mit sich
Fettiges Haar ist nicht nur ein optisches Problem, sondern kann das Wohlbefinden deutlich einschränken. Der überschüssige Talg lagert sich an den Haaren ab. Dadurch werden die Haare beschwert und verlieren an Volumen. Zusätzlich fühlen sich die Haare ölig an und werden strähnig. Da die Haarwurzeln unter dem Fett regelrecht ersticken, kann es zu vermehrtem Haarausfall kommen. Zudem bildet das Fett den idealen Nährboden für Bakterien und Pilze, die wiederum Juckreiz hervorrufen können.
Die richtige Pflege – von Waschen bis Stylen
Noch immer hält sich das Gerücht, dass häufiges Haare waschen die Talgproduktion noch zusätzlich anregt. Das stimmt so jedoch nicht. Wenn Du Dich mit frisch gewaschenen Haaren wohler fühlst, dann spricht nichts gegen die tägliche Haarwäsche. Empfehlenswert sind hierfür vor allem milde Shampoos, welche die Kopfhaut und das Haar nicht zu stark entfetten. Ansonsten kann es tatsächlich passieren, dass die Talgdrüsen die Produktion ankurbeln, um der Austrocknung von Haut und Haar entgegenzuwirken. Ideal geeignet sind Shampoos, die keine rückfettenden Inhaltsstoffe enthalten und auch ohne Silikone auskommen, da diese das Haar zusätzlich beschweren. Milde Tenside befreien die Kopfhaut und das Haar von überschüssigem Fett und regulieren die Talgproduktion.
Wenn Du die Haare täglich wäschst, dann reicht es aus, wenn Du lediglich den Ansatz einschäumst und die Längen auslässt. Auf diese Weise verhinderst Du, dass die Längen durch das häufige Waschen austrocknen. Beim Shampoonieren solltest Du zudem darauf achten, dass Du die Kopfhaut nicht zu stark massierst, da dadurch die Talgproduktion ebenfalls angeregt wird und die Haare umso schneller wieder fettig werden. Ebenfalls anregend wirkt Hitze, daher sollte das Shampoo nur mit lauwarmem Wasser ausgewaschen werden. Das gilt auch für das Föhnen. Wähle zum Trocknen der Haare am besten eine niedrige Föhnstufe. Noch besser ist es, die Haare an der Luft trocknen zu lassen.
Zu Großmutters Zeiten war das Geheimnis schöner und gesunder Haare das tägliche Bürsten mit 100 Bürstenstrichen. Bei fettigem Haar solltest Du jedoch auf zu häufiges Bürsten verzichten. Zum einen regt das Bürsten die Talgproduktion an und zum anderen wird dadurch das Fett bis in die Haarlängen verteilt.
Für ein Auffrischen zwischendurch erweisen sich Trockenshampoos als überaus praktisch. Das Pulver wirkt wie ein Löschpapier und saugt das überschüssige Fett auf. Die Anwendung ist denkbar einfach. Das Trockenshampoo auf den Haaransatz geben, sanft einmassieren und kurz einwirken lassen. Anschließend wird das Trockenshampoo wieder ausgebürstet und das Haar fällt wieder locker und hat mehr Volumen.
Zusätzliches Volumen bringen Föhnsprays und Schaumfestiger. Diese werden ebenfalls nur am Ansatz angewendet und sorgen dafür, dass die Haare mehr Stand und Volumen bekommen. Auf diese Weise wird der Haaransatz angehoben und kann nicht mehr so schnell nachfetten.
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