Süßholzwurzel in der Körperpflege
Die Natur hält zahlreiche Heilmittel für uns bereit, die sich positiv auf die Gesundheit von Körper und Seele auswirken. Auch die Kosmetikhersteller haben inzwischen erkannt, dass die Natur wertvolle Inhaltsstoffe liefert und es nicht immer synthetische Zusätze sein müssen, um die Haut samtweich und das Haar geschmeidig zu machen. Eine dieser Heilpflanzen ist die Süßholzwurzel, die im Mittelmeerraum, Westasien und Russland wächst und als Arznei- und Gewürzpflanze Verwendung findet.
Worin ist die Süßholzwurzel enthalten?
Bei der Süßholzwurzel handelt es sich um die Wurzel des Süßholzes, einer Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchte. Besonderes Augenmerk wird jedoch auf die Wurzel der Pflanze gelegt, aus der per Kaltextraktion der Süßholzwurzelextrakt gewonnen wird. Der Süßholzwurzelextrakt enthält den Stoff Glycyrrhizinsäure, der 50-mal süßer als herkömmlicher Zucker ist und zudem Anwendung in der Medizin findet. Des Weiteren wird aus dem Extrakt Lakritze hergestellt. Der Gehalt an Glycyrrhizinsäure gibt der Lakritze nicht nur den charakteristischen Geschmack, sondern ist auch für die schwarze Färbung verantwortlich.
Wie wirkt sie?
Die Süßholzwurzel ist vor allem für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Aufgrund dieser Wirkung eignet sich der Extrakt besonders gut zur Behandlung von Erkältungskrankheiten und Magenschleimhautentzündungen. Ebenfalls wirkt die darin enthaltene Glycyrrhizinsäure schleimlösend und erweist sich vorteilhaft bei der Behandlung von Katarrhen der oberen Luftwege. Auch bei Hautkrankheiten wirkt sich die Süßholzwurzel positiv aus. Der Extrakt beugt Hautirritationen vor und wirkt zudem beruhigend bei gereizter und geröteter Haut. Sehr effektiv erweist sich die Süßholzwurzel in der Behandlung von atopischer Dermatitis und Rosazea. Mittlerweile enthalten viele Pflegeprodukte für empfindliche und sensible Haut den Extrakt der Süßholzwurzel und die Anwender können sehr gute Erfolge damit erzielen.
Was ist das Besondere an der Süßholzwurzel?
Das chinesische Süßholz enthält neben der Glycyrrhizinsäure auch das Flavonoid Licochalcon A, das ebenfalls aus der Wurzel extrahiert wird. Im Rahmen einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass der Wirkstoff den Kreislauf aus oxidativem Stress in Verbindung mit Entzündungsreaktionen durchbricht und die Entstehung von Hautentzündungen damit effektiv verhindert. Für eine bestmögliche Wirkung sollte das Licochalcon A nicht nur in Akutphasen, sondern auch in symptomfreien Zeiten als vorbeugende Pflegebehandlung angewendet werden. Getestet wurde der Wirkstoff überwiegend an Probanden, die unter der Hautkrankheit Rosazea leiden. Die Erkrankung chronisch verläuft, ist eine vollständige Heilung nicht möglich. Doch können die Beschwerden mit der richtigen Pflege weitestgehend gelindert werden.
Im Rahmen einer Studie mit 692 Patienten konnte festgestellt werden, dass die Symptome während der Verwendung von Pflegeprodukten mit dem Wirkstoff Licochalcon A deutlich zurückgegangen sind. Infolgedessen steigerte sich die Lebensqualität der Betroffenen erheblich und sie mussten deutlich weniger Medikamente einnehmen. Bei mehr als 80 Prozent der Teilnehmer stellte sich eine deutliche Verbesserung der Hautkrankheit ein. Durchschnittlich trugen die Teilnehmer die Pflegeprodukte mit dem Wirkstoff Licochalcon A über einen Zeitraum von 35 Tagen auf die betroffenen Hautstellen auf. Die Ausprägung der Krankheit wurde sowohl zu Beginn als auch am Ende der Studie von einem Hautarzt mittels einer 5-Punkte-Skala bewertet. Bei ungefähr 5 Prozent der Teilnehmer waren nach dem Ende der Behandlung alle Symptome der Hautkrankheit verschwunden. Auch bei den Patienten, die auf Medikamente angewiesen waren, konnte eine Verbesserung erzielt werden. Während es zu Beginn noch mehr als 44 Prozent waren, sank die Zahl nach Beendigung der Studie auf 23,4 Prozent.
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