Haarseife statt Shampoo
Wünschst Du Dir schönes und gepflegtes Haar, das Volumen hat und sich optimal frisieren lässt? Wahrscheinlich hast Du schon alles ausprobiert, um diesem Wunsch etwas näher zu kommen. Verbunden ist das meist mit einem ständigen Wechsel von Shampoo, Spülung und Haarkur. Die Lösung könnte jedoch so einfach sein: Statt weiter nach dem „Heiligen Gral“ der Haarpflege zu suchen, wäre es an der Zeit, die Pflege auf ein absolut notwendiges Minimum herunterzuschrauben und endlich die natürliche Schönheit Deiner Haare wirken zu lassen. Das erreichst Du zum Beispiel, indem Du von konventionellen Shampoos zu Haarseifen aus natürlichen Rohstoffen wechselst. Hier erfährst Du alles rund um die Haarseife und wie Du die Richtige für Deinen Haartyp findest.
Was ist Haarseife?
Eine Haarseife unterscheidet sich im Grunde nicht wirklich von den Pflege- oder Duftseifen, welche für die Reinigung der Haut benutzt werden. Bei Haarseife handelt es sich um ein Produkt, welches in der Regel ausschließlich aus natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt wird. So bestehen Haarseifen meist aus einem Pflanzenöl wie beispielsweise Olivenöl oder Sonnenblumenöl, das von den meisten Menschen sehr gut vertragen wird. Genauso wie auch bei der herkömmlichen Pflegeseife ist auch in der Haarseife noch ein natürlicher Gehalt an Glycerin enthalten, das während der Verseifung entsteht. Dies bewirkt, dass Dein Haar mit zusätzlicher Feuchtigkeit versorgt wird.
Mit einer Haarseife wird das Haarfett nicht vollständig aus den Haaren gewaschen. Wie viel oder wenig Haarfett nun aber herausgewaschen wird, hängt insbesondere vom rückfettenden Anteil der Haarseife ab. Der Grund dafür ist, dass Haarseife basisch ist. Denn eben dies ist es, was dafür sorgt, dass die Haarschuppen sich sofort schließen, sobald das Haar mit der Haarseife in Kontakt kommt. Dies hat zum Ziel, dass das Haar nicht unnötig ausgelaugt wird.
Haarseife hat den wesentlichen Vorteil gegenüber einer normalen Pflegeseife, dass sie nicht überfettet. Oftmals befindet sich in der Haarseife auch noch Kokosöl oder Rizinusöl, damit die Seife gut schäumt. Außerdem werden in vielen Haarseifen diverse weitere Inhaltsstoffe beigemischt, wie zum Beispiel verschiedene Öle oder Kräuterextrakte, die sich positiv auf das Haar auswirken sollen. So ist es möglich, die Haarseife etwa speziell gegen Schuppenbildung, gegen trockene oder fettige Haare oder für eine empfindliche Kopfhaut zu kreieren.
Verwendet wird Haarseife genauso, wie Du es auch von einer Pflegeseife gewohnt bist. So kannst Du zum Beispiel entweder erst mit der Haarseife in den Händen einen Schaum erzeugen und diesen dann in das Haar einmassieren. Alternativ dazu kannst Du aber auch direkt mit der Haarseife die Haare einreiben.
Welche Vorteile und Nachteile hat Haarseife gegenüber Shampoo?
Um die Haare von Schmutz und Fett zu befreien, enthalten herkömmliche Shampoos synthetische Tenside, welche die Ablagerungen auf der Kopfhaut und im Haar lösen. Auch in Shampoos auf natürlicher Basis sind die Tenside der wichtigste Bestandteil, um eine gute Reinigungswirkung zu erzielen. Je nach Hersteller kommen verschiedene Tenside zum Einsatz. Allerdings sind die Tenside nicht unbedenklich und können zu Hautreizungen, Juckreiz und Rötungen führen.
Haarseife kommt in der Regel vollkommen ohne synthetische Tenside aus. Stattdessen kommen hier pflanzliche Öle und Fette zum Einsatz, die wesentlich verträglicher sind. Hergestellt werden Haarseifen oftmals in reiner Handarbeit. Sie bilden bei der Anwendung einen schönen luftigen Schaum, sobald sie mit Wasser in Kontakt kommen. Der Grund dafür sind schaumfördernde Öle, was jedoch normalerweise zu keiner Überfettung führen wird. Ist der Anteil an Rizinusöl in der Haarseife besonders hoch, so sollte das Seifenstück nach der Anwendung unbedingt gut trocknen können, da sie andernfalls viel zu schnell weich werden.
Die Haare an sich fühlen sich nach der Wäsche mit einer Haarseife häufig irgendwie noch schmutzig und fettig an. Das liegt aber keineswegs daran, dass die Haare tatsächlich noch schmutzig sind, sondern vielmehr daran, dass sich bei der Benutzung von Haarseife je nach Wasserhärte sogenannte Kalkseife bilden kann, die entsteht, weil sich der Kalk aus dem Wasser mit der Seife verbindet. Diese Kalkseife wird meist nicht vollständig aus dem Haar herausgewaschen, weshalb es sich unter Umständen anfühlen kann, als wäre es in eine Art Gummi gegossen. Handelsübliche, herkömmliche Shampoos hingegen besitzen meist spezielle Wasserenthärter, um die Entstehung von Kalkseife zu verhindern.
Welche Haarseife für welchen Haartyp?
Grundlegend gilt: Wenn Du Haarseife verwendest, solltest Du Dein Haar bei Bedarf ruhig mehr als nur einmal einseifen. Der Schaum ist ein ideales Indiz dafür, ob die Haare auch wirklich frei von Fetten sind. Sobald sich eine ordentliche Menge Schaum bilden kann, der nicht umgehend wieder verschwindet, ist dies ein Indiz dafür, dass das Haar und auch die Kopfhaut von den überschüssigen Fetten ausreichend befreit wurden.
Trockenes Haar seifst Du am besten mit einer Haarseife ein, die sich durch eine erhöhte rückfettende Wirkung auszeichnet. Hast Du hingegen fettiges Haar, solltest Du nach einer Seife mit nach Möglichkeit nur sehr wenig Überfettung Ausschau halten. Denn sie regt die Talgproduktion auf der Kopfhaut nicht unnötig an und verhindert so ein schnelles Nachfetten.
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