Jeder zweite deutsche Mann rasiert sich jeden Tag. Die perfekte Rasur gehört für viele Männer genauso zum gepflegten Äußeren wie gute Kleidung. Einige Männer legen selbst viel Wert auf ein glattes Gesicht, in anderen Situationen erfordert es sogar der Beruf. Mann fragt sich jedoch, welche Rasur die beste ist: Die Trockenrasur oder die Nassrasur? Seit der Trockenrasierer vor mehr als 80 Jahren in den USA auf den Markt kam, debattieren Männer über die beste Rasurmethode.
Trockenrasur: Schonender aber weniger gründlich
Die Trockenrasur gefällt Männern, die es bequem und schnell mögen. Einfach nur das Preshave auftragen, den batterie- oder strombetriebenen Rasierer anwerfen und schon fallen die ersten Barthaare. Bei der Trockenrasur ist die Gefahr, sich zu verletzen, relativ gering. Wer eine sehr empfindliche Haut hat, sollte diese Rasur bevorzugen. Der Nachteil der Trockenrasur ist, dass die Barthaare nur an der Oberfläche der Haut getrennt werden, ein kleiner Stummel bleibt also immer stehen. Aus diesem Grund ist eine Trockenrasur weniger gründlich und hält nicht so lange wie die nasse Alternative.
Ein weiterer Nachteil der Trockenrasur ist die Art, wie die Barthaare abgetrennt werden. Sie werden von den Scherköpfen des Rasierapparats abgehobelt und nicht abgeschnitten. Bei jeder Nassrasur wird also automatisch ein Teil der Hornschicht der Haut mit entfernt. Diese Rückstände dürfen nicht zurückbleiben, da sie die Hautporen verstopfen können – das Resultat wären Entzündungen und die Bildung von Pickeln. Mit einem Preshave und einer anschließenden Behandlung durch ein Aftershave lässt sich dieses Problem vermeiden. Das Preshave richtet die Barthaare auf und erlaubt dem Rasierapparat, sie besser abzuhobeln. Gleichzeitig schützen die Inhaltsstoffe des Preshave vor Entzündungen. Zusätzlich desinfiziert das Aftershave nach der Rasur und schützt so die Haut.
Nassrasur: Spiegelglatt aber hautreizend
Die Nassrasur bietet deutlich gründlichere Ergebnisse als die trockene Variante, da sich die Klingen der individuellen Gesichtsform anpassen und das Barthaar direkt an der Hautoberfläche abkappen. Das Ritual selbst ist in etwa dasselbe: Mit Rasierschaum, -creme oder -gel kann Mann die Stoppeln aufquellen, damit sie sich leichter entfernen lassen. Gleichzeitig sorgt das Rasierprodukt, dass die Klinge besser auf der Haut gleitet und diese nicht überstrapaziert.
Rasiert wird immer nach dem Duschen oder Baden: Das warme Wasser weicht die Barthaare ein, wodurch sie sich leichter abschneiden lassen. Bei der Klingenwahl ist darauf zu achten, dass sie möglichst hochwertig ist. Empfehlenswert sind Klingen aus Edelstahl, Einwegklingen sind ein absolutes No-Go. Um die Barthaare nah an der Hautoberfläche abzukappen, rasieren viele Männer entgegen der Haarwuchsrichtung. Nicht jeder Mann verträgt diese Rasur, gerade bei empfindlicher Haut kommt es zu Hautirritationen. Nach der Rasur folgt wie bei der Trockenrasur das Aftershave. Es desinfiziert mit seinen antibakteriellen Stoffen die Haut und schützt vor unschönen Entzündungen.
Alternativen zur Trocken- und Nassrasur
Eine Alternative zur klassischen Trocken- oder Nassrasur sind sogenannte Nass-Trocken-Rasierer. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich um Geräte, die beide Methoden kombinieren: Mit ihnen ist sowohl die Rasur auf trockener Haut als auch mit Schaum in der Dusche ermöglichen. Im Prinzip funktionieren Nass-Trocken-Rasierer jedoch wie normale Trockenrasierer. Es kommt lediglich das Element Wasser hinzu oder es wird ein Gel beziehungsweise Schaum aufgetragen. Sie haben also nichts mit der klassischen Nassrasur gemeinsam. Auch die Qualität der Rasur ist nicht zwingend besser als bei einer simplen Trockenrasur. Ihr Vorteil liegt vielmehr darin, dass der feine Hornstaub entfernt wird und die Poren nicht verstopfen kann. Eine Nass-Trocken-Rasur ist somit Rasur und Pflege in einem.
Neben der Nass-Trocken-Rasur gibt es noch zwei weitere Methoden zur Haarentfernung:
- Epilation: Männer epilieren sich nicht nur auf der Brust, unter den Achseln und anderen Bereichen, auch eine Epilation im Gesicht ist möglich. Diese etwas schmerzhafte Haarentfernung erfolgt entweder mit einem Epiliergerät, bei dem die Barthaare aus der Haarwurzel ausgerissen werden, oder mit Wachs. Der Vorteil liegt darin, dass die Barthaare erst in etwa sechs Wochen nachwachsen.
- Laserbehandlung: Die Haarentfernung mit einem Laser oder Blitzlampen erfolgt durch einen Profi. Bei der Laserepilation wird das Wachstum der Haarwurzel gestört. Eine solche Anwendung bedarf mehrerer Sitzungen, dafür ist der Patient mehrere Monate oder Jahre haarfrei.
8 Tipps für die perfekte Rasur
- Für die Trockenrasur gibt es spezielle Pre-Shave-Produkte, die die Haut entwässern und dadurch die Barthaare versteifen. Preshave-Produkte sollte man nicht bei einer Nassrasur verwenden, da die Haare in Kontakt mit Wasser und Schaum aufquellen und die Stoppel weicher machen – also genau der gegenteilige Effekt.
- Ob Mann sich für aufgeschäumte Rasierseife, Rasierschaum oder Rasiergel entscheidet, hängt von seinem Geschmack ab. Die Kombination aus Pinsel, Tiegel und Seife macht durchaus einen edlen Eindruck, grundsätzlich reduzieren aber alle drei Varianten Hautprobleme gleich gut und bringen die Barthaare in die perfekte Position.
- Hochwertige Rasierklingen überstehen selbst beim stärksten Bartwuchs bis zu 20 Rasuren. Einwegrasierer gilt es, zu meiden. Sie fühlen sich nicht nur sehr unangenehm auf der Haut an, sondern erhöhen auch die Gefahr vor Schnittverletzungen.
- Einige Elektrorasierer eignen sich für den Einsatz unter der Dusche. Bevor man sich mit dem Gerät ins Kühle Nass wagt, sollte man aber sichergehen, dass das Modell tatsächlich wasserdicht ist.
- Die Klingenblöcke und Scherblätter eines Trockenrasierers werden im Laufe der Zeit genauso stumpf wie die eines Nassrasierers. Hier hilft nur noch der Austausch, um unschöne Verletzungen zu vermeiden.
- Grundsätzlich ist es bei der Nassrasur empfehlenswert, die Rasierklinge nur in Bartwuchsrichtung zu führen. Diese Handhabung der Klinge schont die Haut und beugt Verletzungen vor. Damit die Rasur gründlich wird, kann man sich ein zweites Mal rasieren.
- Auf den Scherköpfen des Trockenrasierers sammeln sich nach jeder Rasur kleine Barthaare an. Deshalb ist es wichtig, den Rasierer nach jeder Rasur zu reinigen. Von Zeit zu Zeit sollte man ihn auch mit einer Speziallösung desinfizieren.
- Bei der Trockenrasur wird ein wenig Haut abgehobelt. Damit diese Rückstände nicht die Hautporen verstopfen, sollte man seine Haut auch nach der Trockenrasur mit einem Aftershave behandeln.
Artikelbild: © Iulian Valentin/Shutterstock.com