Der Griff zum Aftershave nach der Rasur ist für viele Männer so selbstverständlich wie das Zähneputzen. Hat Mann erst einmal ein Aftershave gewählt, nutzt er es womöglich viele Jahre lang. Gedanken um den Inhalt machen sich dabei die Wenigsten. Ein Fehler, denn das Angebot an Aftershaves ist genauso groß wie die Eigenschaften der Produkte. Für viele Männer steht der Duft an erster Stelle, schließlich möchte Mann nach der Rasur angenehm riechen.
Leider achten nicht genügend Männer auf die wichtigeren Dinge, in diesem Fall, welche pflegende und kosmetische Effekte das Aftershave hat. Wie wir in diesem Artikel zeigen, gibt es bei den Inhaltsstoffen keine allgemeinen Regeln. Denn für jeden Hauttyp, jede Klinge und jeden Geschmack gibt es das passende Aftershave.
Die Rasur: Probleme und Anwendungsfehler
Mann kennt das Problem: Man rasiert sich so vorsichtig wie möglich, dennoch ist die Haut im Anschluss feuerrot und strapaziert. Durch den Feuchtigkeitsentzug sind Entzündungen kaum auszuschließen. Dann muss das Aftershave aufgetragen werden – eine schmerzende Anwendung – dabei soll das Aftershave doch die Haut beruhigen und pflegen.
Den ersten Fehler denn viele Männer machen, ist, dass sie nicht passende Klingen wählen. Entweder die Rasierklingen sind von minderwertiger Qualität oder sie sind bereits Stumpf. Eine solche Klinge strapaziert natürlich die Haut, entscheidend ist also, beim Kauf auf hochwertige Klingen zu achten. Der zweite Fehler ist die fehlende Reinigung der Haut nach der Rasur. Mit Wasser und Seife sollte man Reste des Rasierschaums sowie übrig gebliebene Barthaare entfernen. Beim Abtrocknen ein möglichst weiches Handtuch verwenden und die Haut abtupfen, nicht abreiben – auch das irritiert die Haut – dann folgt erst das Aftershave.
Wie Inhaltsstoffe die Konsistenz bestimmen
Wenn Mann also bereits bei der Rasur keine Fehler macht, kann das Aftershave auch seine Wirkung richtig entfalten. Doch was genau steckt in diesem Produkt? Im Grunde handelt es sich natürlich um einen Cocktail verschiedener Inhaltsstoffe. In der Kosmetikindustrie und Pharmazeutik ist auch von „Formulierungen“ die Rede. Damit die Inhaltsstoffe sich verbinden können, werden spezielle Hilfsmittel beigemischt. Dieses Phänomen ist aus dem Alltag in der Küche bekannt, denn Wasser oder Fett verbinden sich für eine Soße nicht. Erst mit Emulgatoren kommt es zur gewünschten Mischung.
Ein klassischer Inhaltsstoff im Aftershave ist Alkohol. Er kühlt die Haut, wirkt desinfizierend, fördert die Durchblutung und heilt Rasurverletzungen. Des Weiteren kommen Pflegestoffe wie Salbei oder Hamamelis zum Einsatz, welche die Haut entspannen und Blutströmungen durch Verletzungen stoppen. Um Entzündungen auszuschließen, kommt häufig auch Bisabolol in Aftershaves vor. Damit das Aftershave auch angenehm riecht, kommen Duftstoffe zum Einsatz. Nicht selten können diese bei empfindlicher Haut Allergien auslösen.
Aftershaves für verschiedene Hauttypen
Wie zuvor erwähnt, strapaziert eine Rasur die Haut. Ohne eine anschließende Behandlung, sind Reizungen und Rötungen nicht auszuschließen. Besonders bei sensibler Haut muss eine passende Pflege erfolgen. Wer merkt, dass der Alkohol im Rasierwasser schmerzend ist und Hautirritationen nicht verhindert, sollte auf einen Aftershave-Balsam umsteigen. Selbes gilt für Männer mit trockener Gesichtshaut: Der Balsam besitzt Inhaltsstoffe, die der Gesichtshaut Feuchtigkeit spenden.
Alkohol, welcher in Aftershaves meist in Form von Ethanol zu finden ist, muss allerdings nicht komplett gemieden werden. Bei Menschen mit öliger Haut, also der Großteil der Männer, wirkt Alkohol belebend. Die desinfizierende Wirkung eines Aftershaves beginnt erst bei einem Alkoholgehalt von 70 Prozent.
Blutungen nach der Rasur verhindern
Ein ungewünschter Nebeneffekt beim Rasieren sind die im Anschluss auftretenden Blutungen. Selbst die schonendste Behandlung hilft bei einigen Männern nichts – am Ende werden die feinen Blutgefäße doch in Mitleidenschaft gezogen. Wenn sich die Schäden nicht verhindern lassen, dann hilft das Aftershave. Sie enthalten Adstringens, welche Eiweißfällungen sowie Gerinnungen in den Wunden hervorrufen. Dadurch schließen sich die Risse und die Blutungen werden gestoppt. Ein praktischer Nebeneffekt ist der Schutz vor eventuellen Entzündungen. Klassische Adstringenzien sind Salbei, Hamamelis, Zinksulfate sowie Aluminiumverbindungen.
Aftershave als Parfumersatz
Bis zu diesem Punkt sollte klar sein, dass das Aftershave eine entscheidende Rolle bei der Pflege nach der Rasur spielt. Neben dieser Primärfunktion hat das Aftershave aber auch eine Sekundärfunktion: Es besitzt nämlich nicht zu vernachlässigende Dufteigenschaften. Zwar ist die Konzentration von Duftstoffen und -ölen deutlich kleiner als in Parfüms, dennoch besteht der Duft aus einer Basisnote, Kopfnote und Herznote – genau wie bei Parfümen.
Gerade renommierte Hersteller nutzen die Duftkompositionen ihrer bewehrten Dufte als Basis für ihre Aftershaves. Damit stellen sie sicher, dass ihre Kunden das Aftershave und Parfum derselben Marke bedenkenlos nutzen können. Natürlich gibt es auch Aftershaves ohne Duftstoffe für diejenigen, die darauf allergisch reagieren oder schlichtweg keinen Duft wünschen.
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